Schufa Auskunft

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Einträge in der Schufa beeinflussen die Bonität des Kreditnehmers und entscheiden darüber, ob der Kreditsuchende bei einer Bank einen Kredit bekommt. Auch die Höhe des Zinssatzes orientiert sich an den Schufa-Einträgen.
  • Wenn Sie eine Wohnung mieten möchten, ist die Schufa ebenfalls wichtig.
  • Wie die Schufa den Schufa-Score berechnet, hält sie unter Verschluss.

Die beste Vorgehensweise

  • Verbraucher sollten ab und zu die gespeicherten Daten in ihrer Schufa auf Richtigkeit überprüfen. Das kann mit einer sogenannten Datenkopie kostenlos mehrmals im Jahr vorgenommen werden. Früher hieß diese Datenkopie Schufa-Eigenauskunft.
  • Zeigen sich Fehler in der Schufa, sollte eine Korrektur erfolgen.

In unserem Ratgeber

Die wenigsten Verbraucher wissen, was die Schufa über ihre Person gespeichert hat.
Wenn Sie eine Kreditaufnahme planen, sollten Sie spätestens dann eine Schufa-Auskunft kostenlos anfordern. Das ist wichtig, denn Kreditgeber orientieren sich bei ihrer Kreditentscheidung an der Schufa des Kunden.

Informieren Sie sich zuerst, welche Daten über Sie in der Schufa gespeichert sind. Erst dann sollten die Suche nach einem passenden Kredit oder Baufinanzierung beginnen.

Eine Schufa-Auskunft einzuholen ist einfach. Die Schufa ist dazu verpflichtet, Ihnen eine kostenlose Auskunft über ihre gespeicherten Daten auszustellen (Art. 15 DSGVO). Außerdem muss die Schufa fehlerhafte Einträge entfernen bzw. korrigieren.

Die Funktion der Schufa

Die Schufa, früher Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, ist eine private Auskunftei, die Vertragspartner wie Banken oder Dienstleister hat. Die Schufa bezeichnet sich selbst als führende Auskunftei hierzulande. Es gibt noch andere Auskunfteien wie etwa Arvato, Bürgel oder Deltavista, die ebenfalls in Deutschland tätig sind.

Die Aufgabe der Schufa ist es, Daten von über 9.000 Vertragspartnern aufzulisten. Dafür wird diesen Partnern erlaubt, auf die in der Schufa gespeicherten Daten zuzugreifen. Damit macht sich der potentielle Kreditgeber ein Bild über die Zahlungsfähigkeit des Kunden.

Es sind aber nicht nur Banken, die in die Datenbank der Schufa blicken, sondern auch Versandhäuser, Telefongesellschaften, Stromanbieter, ja selbst Vermieter nehmen Einblick in die Schufa, bevor sie eine Wohnung vermieten.

Kommt es bei einem Vertrag zu Zahlungsstörungen, so wird dies an die Schufa gemeldet. Dazu gehören beispielsweise Kontokündigungen, eingezogene Kreditkarten oder andere Vollstreckungsmaßnahmen wie ein Mahnbescheid oder eine eidesstattliche Versicherung.

Nach eigenen Angaben sind es mehr als 67 Millionen Bürger, deren Daten dort gespeichert sind. Wichtig dabei: die Schufa muss die Einwilligung der Verbraucher nicht einholen. Allerdings müssen Unternehmen, die die Daten des Kunden weitergeben, diesen informieren.

Die folgende Tabelle gibt Auskunft, welche Informationen in der Schufa gespeichert sind:

Gespeicherte Schufa-Daten

Personenbezogene
Daten
Finanzbezogene
Daten
Zahlungsbezogene
Daten
Vorname, Nachnamebestehende Girokontengeplatzte Schecks
GeburtsdatumKreditkartenMahnverfahren
GeburtsortHandyverträgeVollstreckungsbescheide
aktuelle AdresseLeasingverträgeprivate Konkurse
frühere AdressenDaten über laufende oder abbezahlte KrediteInformationen über eidesstattliche Versicherungen
Kredit- und Konditionsanfragen
Quelle: Schufa (Stand: Juni 2018).

Verbraucher sollten wissen, dass keine Daten zum Familienstand, dem Arbeitgeber, dem Einkommen, der Nationalität oder eventuelle Guthaben gespeichert werden. Zudem ist das Speichern von Daten, die Auskunft über die Religion oder Herkunft liefern, verboten ist.

Die Schufa speichert die Daten nicht ewig. Wie die nachstehende Tabelle zeigt, löscht die Schufa in festen Fristen Einträge. Das Löschen war tag genau vorgenommen. Seit Mai 2018 stehen die Fristen nicht mehr im Gesetz. Sie legen diese in einem Code of Conduct fest. Das sind Verhaltensrichtlinien, die nicht nur die Schufa sondern auch andere Auskunfteien nutzen.

Fristen der Schufa-Datenspeicherung

DatenLöschung
Informationen über Kredite3 Jahre nach Rückzahlung des Kredits
Informationen über Giro- und
Kreditkartenkonten
nach Benachrichtigung der Schufa
über die Auflösung des Kontos
Kreditanfragen12 Monate nach Anfrage
Kreditkonditionen-Anfragen
(nur für Verbraucher sichtbar)
12 Monate nach Anfrage
Quelle: Schufa (Stand: Juni 2018).

Diese Informationen liefert die Schufa an Unternehmen

Fragt ein Kreditgeber die Daten eines Kunden bei der Schufa ab, so liegt sein Interesse meist an Negativmerkmalen. Umgangssprachlich nennt man das „eine negative Schufa“.

Negativ in der Schufa steht beispielsweise eine Kreditkündigung oder andere Zahlungsausfälle. Auch Einträgen aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen sind eingetragen. Meist handelt es sich dabei um einen Offenbarungseid, eine Pfändung oder eine Insolvenz.

Fast genau so wichtig ist der Schufa-Score. Die Schufa berechnet den Score anhand eines statistisch-mathematischen Verfahrens. Dabei werden die Daten des Kunden analysiert, mit anderen Kreditnehmern und mit deren Ausfallquoten verglichen. Daraus errechnet sich die Wahrscheinlichkeit, die zwischen 0 und 100 Prozent liegt, ob der Kredit auch zurückbezahlt wird.

Kreditnehmer können davon ausgehen, dass der Score-Wert die Grundlage für den persönlichen Zinssatz ist, der die Bank anbietet. Das bedeutet, je niedriger der Score-Wert ist, umso höher ist das Ausfallrisiko bei einem Kredit. Auch wird der Zinssatz erheblich ansteigen. Die Bank sichert sich damit gegen ein erhöhtes Ausfallrisiko ab.

Was bedeutet das für den Kreditnehmer?

Sie sollten feststellen, welche Daten über Sie in der Schufa gespeichert sind.

1. Deshalb sollten Sie regelmäßig eine Selbstauskunft oder Datenkopie bei der Schufa anfordern. Die wird Ihnen kostenlos ausgestellt, sogar mehrmals jährlich. Der Basis-Score wird Ihnen mit der Selbstauskunft mitgeteilt. Er wird vierteljährlich aktualisiert.

2. Die Daten die Sie erhalten, sollten sie überprüfen. Stellen Sie Fehler fest, so haben Sie das Recht, die Schufa auf diese Fehler aufmerksam zu machen und die sofortige Korrektur zu verlangen.

Wie erhalten Sie eine Datenkopie?

Die Verpflichtung der Schufa besteht darin, Ihnen eine Datenkopie kostenlos zur überlassen, sogar mehrmals im Jahr. Normalerweise erhalten Sie die Datenkopie in einem Zeitraum eines Monats, es dürfte aber auch schneller gehen. Sie finden einen entsprechenden Antrag auf der Webseite, etwas versteckt.

Der Antrag muss ausgefüllt werden und eine Kopie Ihres Ausweises hochgeladen werden. Die Schufa wird die Datenkopie per Post schicken. Wichtig, das Anfordern der Datenkopie hat keinen Einfluss auf die Bewertung von der Schufa.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Datenkopie vertrauliche Infos hat, über die beispielsweise ein Vermieter keine Auskunft erhält. Für eine Mietangelegenheit wird eine kostenpflichtige Bonitätsauskunft von 29,95 Euro verlangt.

Was ist in der Datenkopie enthalten?

Auf dem ersten Blatt des Schreibens wird ersichtlich, welche früheren Adressen und welche aktuelle Adressen in der Schufa stehen. Auch Ihr Geburtsdatum ist aufgeführt. Es gilt dann den Geburtsnamen und den Geburtsort zu überprüfen. Damit wird sichergestellt, dass keine unwahren Daten von Ihnen benutzt werden.

Die nächsten Seiten zeigen kreditrelevante Daten, Anfragen von Unternehmen und die Score-Werte, die von der Schufa in den letzten 12 Monaten an ihre Partner geschickt hat. Zudem ist der Basis-Score ersichtlich, der quartalsweise berechnet wird.

Kreditrelevante Daten
Damit sind alle Einträge gemeint, die die Schufa aufgrund von Unternehmeranfragen oder Vertragsabschlüssen gespeichert hat. Das können Daten über Ihr Girokonto sein, oder über Kreditkarten.

Unternehmensanfragen
Hier werden Abfragen zu Bonität oder Identität aufgeführt.

Score-Übermittlung an Dritte
Hierbei teilt Ihnen die Schufa mit an wen, welche Daten über Sie in den vergangenen 12 Monaten weitergeleitet wurden.

Basis-Score
Alle 3 Monate berechnet die Schufa, anhand der über Sie vorliegenden Daten, ihren Score neu. Dieser wird nicht an Unternehmen weitergeleitet, sondern dient für Sie als persönlicher Richtwert.


Quelle: Schufa (Stand: 05.06.2018).

3 Tipps, um Ihren Schufa-Score zu verbessern

Nach welchen Kriterien die Schufa den Score berechnet, muss sie nicht bekanntgeben. Das entschied der Bundesgerichtshof 2014 (Az. VI ZR 156/13). Da die Schufa die Daten selbst nicht nutzt, sondern sie nur an andere Unternehmen weiterreicht, muss sie die Berechnungsmethodik nicht preisgeben. Die Anwendung des Artikel 22 DSGVO trifft hier dann nicht zu.

1. Vorsicht mit dem Dispo
Banken können (müssen aber nicht) der Schufa melden, wie hoch ein Dispokredit eingeräumt wurde. Die Schufa erklärt, dass die Höhe nicht in die Berechnung des Bonitäts-Score einfließt. Es ergibt sich aber ein anderes Bild, wenn der Dispo überzogen wird und die Bank den Kredit kündigt. Deshalb sollten Sie vermeiden, ihr Girokonto zu tief ins Minus rutschen zu lassen.

2. Rechnungen stets pünktlich bezahlen
Wichtig ist es, nicht nur die Raten für einen Kredit korrekt zu bezahlen, sondern auch beispielsweise Strom- oder Handyrechnungen. Sinnvoll ist es, das Lastschriftverfahren zu nutzen und so das Risiko des Vergessens zu minimieren. Ein Gläubiger muss wenigstens zweimal schriftlich anmahnen, bevor es der Schufa gemeldet wird. Zudem muss zwischen der Mahnung und der Meldung an die Schufa wenigstens vier Wochen vergehen.

3. Kredite korrekt bezahlen
Wenn es sich abzeichnet, dass die fälligen Kreditraten nicht bezahlt werden können, sollte der Kreditnehmer sofort mit seiner Bank sprechen und eventuell einen Aufschub erwirken. Wird der Kredit nämlich gekündigt, so steht das als harter negativer Eintrag in der Schufa.

Wichtige Fragen – kurz beantwortet

Wann werden die Schufa Einträge gelöscht?
Einträge in der Schufa werden drei Jahre gespeichert.
Was sagt eine Schufa-Auskunft aus?
Die Schufa ist eine Auskunftei die Vertragspartner wie Banken, Versandhäuser oder Telefongesellschaften hat. Demnach wie das Zahlungsverhalten eines Kunden in der Vergangenheit war, stellt die Schufa die weiteren Prognosen über das Zahlverhalten auf.
Wie lange bleibt der Eintrag nach einer Privatinsolvenz?
Ein negativer Eintrag in der Schufa wird drei Jahre nach dem Ende des Insolvenzverfahrens gelöscht.
Was ist eine Schufa-Abfrage?
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung – Schufa – ist die größte Auskunftei in Deutschland. Sie sammelt Daten von Verbrauchern und ist ein Genehmigungsmerkmal bei einem Kredit.