Nachhaltigkeitsbanken

Aktualisiert: 19. Mai 2019 | Redaktion
Die große Stunde der Nachhaltigkeitsbanken ist gekommen. Das Modell der nachhaltig agierenden und investierenden Bank ist nicht neu, doch hat der Verbraucher diesen Ansatz zu lange außer Acht gelassen.

Übersicht

BankEthikbankGLS BankKD-BankTriodos BankUmweltBank
TypDirekt­bankFilialbankFilialbankDirekt­bankDirekt­bank
Girokonto5 €/Monat3,80 €/Monat5 €/Monat3,50 €/Monatx
Girocard0 €/Jahr15 €/Jahr5 €/Jahr15 €/Jahrx
Kreditkarte25 €/Jahr30 €/Jahr20 €/Jahr,
1. Jahr kos­ten­frei
25 €/Jahrx
SonstigesDis­po­k­re­dit nur bei guter Bonitätführende nach­hal­tige BankKre­dit­karte im 1. Jahr kos­tenlosNach­hal­tig­keits-FondsZweit­bank – nur Spar­an­lagen
Websiteethikbank.degls.dekd-bank.detriodos.deumweltbank.de

Bankkunden wollen mehr Transparenz

Doch weitaus öfter wird auf Nachfragen die erfreulich transparente Arbeitsweise der Banken als schlagendes Argument für die Eröffnung eines Kontos genannt. Bei den so genannten Nachhaltigkeitsbanken oder Ökobanken erfahren die Anleger ständig aktuell über die Internetseiten oder den Einsatz moderner Medien wie den sozialen Netzwerken im Web, welche Projekte und Aktionen die jeweilige Bank mit den Kundengeldern über die Vergabe von Krediten an Privat- und Geschäftskunden finanziert hat.

Bei den herkömmlichen Banken fallen derartige Rechenschaftsberichte in der Regel weitaus geringer an Umfang aus. Und mehr noch: Die Kunden der steigenden Zahl der Nachhaltigkeitsbanken können bei mancher Bank sogar direkt mit entscheiden, welche Investitionen die Hausbank mit hohem sozialem Bewusstsein unterstützen soll. Dieses Konzept ist auch in diesem Bereich noch relativ jung.

Verändert hat sich auch grundsätzlich die Definition des Terminus Nachhaltigkeit in dieser Nische des Bankensektors. So war der Begriff lange Zeit vor allem oder gar ausschließlich mit Themen aus dem ökologischen Bereich verbunden. Regenerative Energien und Umweltbewusstsein galten lange Zeit als wichtigstes Kriterium in diesem Bereich.

Doch über die Jahre haben die Banken ihre Ausrichtung weiter auf die zeitgenössischen Ansprüche – und nicht zuletzt auf die Bedürfnisse der Kunden – zugeschnitten. Mit dem Ergebnis, dass es heute bei den Nachhaltigkeitsbanken, auch alternative Banken genannt, um eine ganzheitliche Arbeitsweise geht, die sich im Idealfall ökonomische Strategien und Faktoren mit ethischem Bewusstsein und zukunftsorientierter Kredit- und Investitionspolitik deckt.

So sind die Nachhaltigkeitsbanken nicht ausschließlich für die Kunden als Geldgeber im positiven Sinne eine Beruhigung für das soziale und ökologische Gewissen. Auch diese Medaille hat die bekannte zweite Seite. Viele Kreditnehmer, die bei den vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit arbeitenden Banken eine Chance auf die Bewilligung eines Darlehens haben, hätten andernorts kaum berechtigte Hoffnung auf einen Kredit.

Fazit: Das neue Bewusstsein für ethisch-vertretbares Investieren ist für alle Parteien lohnend. Wie sonst wäre es zu erklären, dass die Institute aus diesem Bereich so rege Erfolge verzeichnen und zu jedem Zeitpunkt überzeugende Argumente bieten können? Ein weiterer Blick lohnt sich in Zeiten des digitalen Booms auf die neue Generation der Neobanken in Deutschland. Hier finden sich Banken, die kostenschonend und innovative Bankprodukte rein digital anbieten und den klassischen Filialbanken das Leben schwer machen werden.