Lebensversicherung

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Bei Lebensversicherungen gibt es unterschiedliche Varianten mit verschiedenen Zielsetzungen.
  • Der Klassiker ist die Kapitallebensversicherung. Dabei wird Kapital angesammelt und am Ende ausbezahlt. Aufgrund der niedrigen Zinslage derzeit nicht interessant.
  • Sie können sich das Kapital statt in einer Summe als Rente auszahlen lassen. Ebenfalls nicht lohnend.
  • Neben den klassischen Anlagemöglichkeiten können Sie das Geld in Fonds einzahlen. Das Risiko ist zwar höher, durch eine breite Streuung der Fonds aber überschaubar.
  • Bei Indexpolicen investiert die Gesellschaft die Überschussbeteiligung in einen Aktienindex. Der Nachteil ist, dass der Versicherungsnehmer die Anlagepläne oft nicht versteht. Die Versicherungen bieten gegenüber einer klassischen Lebensversicherung kaum Vorteile.
  • Sind Sie der Hauptverdiener einer Familie, können Sie Ihre Familie mit einer Risikolebensversicherung schützen. Ein Kapital wird dabei nicht angesammelt.

Die beste Vorgehensweise

  • Lassen Sie sich zunächst umfangreich beraten.
  • Oft reicht eine Risikolebensversicherung aus.
  • Bei einer Kapitallebensversicherung sollten Sie sich genau über die Vertragsbedingungen informieren.
  • Auch bei einer Lebensversicherung gilt: Mit der Höhe der möglichen Rendite steigt das Risiko.

In unserem Ratgeber

Die klassische Lebensversicherung sichert nicht nur die Familie im Falle eines Todes ab, der Versicherungsnehmer spart gleichzeitig ein hohes Kapital an. Dieses wird ihm ausbezahlt, sollte er die Fälligkeit der Versicherung erleben.

Daneben gibt es die Risikolebensversicherung zu Absicherungszwecken. Der Versicherungsnehmer spart kein Geld an. Im Falle des Todes bekommt die Familie die im Vertrag vereinbarte Summe. Am Ende der Laufzeit erhält der Versicherungsnehmer kein Kapital.

Wann ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll?

Die Risikolebensversicherung eignet sich für bestimmte Lebensabschnitte. Nimmt der Versicherungsnehmer einen Kredit auf, kann er diesen damit absichern. Die Laufzeit entspricht der voraussichtlichen Dauer der Rückzahlung. Manche schließen eine Police ab, damit die Kinder notfalls versorgt sind. Nachdem sie das Haus verlassen haben, ist sie nicht mehr notwendig.

Ausgeleertes Sparschwein Auszahlung Lebensversicherung

Bei der Risikolebensversicherung zahlen Sie einen monatlichen Beitrag. Im Todesfall bekommen die Hinterbliebenen das vereinbarte Geld. Es findet keine Kapitalbildung statt. Die Höhe der monatlichen Beiträge richtet sich nach der Versicherungssumme und dem Gesundheitszustand des Versicherten.

Leidet der Antragsteller an Übergewicht, Bluthochdruck oder einer anderen Krankheit, steigt für die Versicherung das Risiko. Dies gilt auch für gefährliche Sportarten. Das schlägt sich in einem höheren Beitrag nieder. Bei schwerwiegenden Erkrankungen kann es zu einer Ablehnung des Versicherten kommen.

Bei der Absicherung eines Kreditvertrages entspricht die Versicherungssumme der Kreditsumme. Da diese durch die Rückzahlung sinkt, ist es sinnvoll, eine Versicherung zu wählen, bei denen die Versicherungssumme zurückgeht. Dadurch sparen Sie sich Kosten.

Welche Vorteile hat eine klassische Lebensversicherung?

Bei der sogenannten Kapitallebensversicherung oder klassische Lebensversicherung zahlen Sie Jahrzehnte monatlich einen hohen Beitrag. Je nach Ihren finanziellen Mitteln entscheiden Sie sich für eine Versicherungssumme und eine Laufzeit.

Ein Teil des Geldes wird für den Versicherungsschutz aufgewendet. Stirbt der Versicherungsnehmer kurz nach dem Abschluss der Versicherung, bekommt er die vereinbarte Summe ausbezahlt. Den größten Teil legt die Gesellschaft an. Momentan bekommt der Versicherungsnehmer einen Zins in Höhe von 0,9 Prozent. Der Gesetzgeber legt die Höhe des Zinses fest. Niemand weiß, wie lange diese Zinsgarantie noch besteht.

Münzstapel für Anhäufung von Geld über Lebensversicherung

Versicherungen legen das Geld möglichst gewinnbringend an. Der Versicherte bekommt am Ende der Laufzeit die Gewinnbeteiligung ausbezahlt. In der aktuellen Marktsituation ist es schwer, Geld mit einem guten Gewinn anzulegen. Der Versicherungsnehmer erhält deshalb nur noch eine geringe Gewinnbeteiligung. Viele Gesellschaften bieten deshalb schon längst keine normalen Lebensversicherungen an. Sie bevorzugen Versicherungen ohne garantierten Zins. Oft sind Indexpolicen im Angebot.

Kunden beobachten oft mit Sorge die Wertentwicklung ihrer Lebensversicherung. Häufig erscheint die Kündigung der einzige Ausweg. Dies sollte aber gut überlegt werden, da eine Kündigung immer mit einem hohen Verlust verbunden ist. Der Kunde bekommt nur den sogenannten Rückkaufswert. Die Höhe kann der Versicherte der Police entnehmen. Dieser ist vor allem in den ersten Jahren sehr gering.

Praxis-Tipp: Eine Kündigung kann häufig unrentabel sein. Sie können aber Ihre Lebensversicherung verkaufen. Das ist meist die bessere Lösung, denn der Käufer bezahlt den Rückkaufswert und einen Bonus.

Wird eine Kündigung in Erwägung gezogen, weil die Beiträge zu hoch sind, kann eine Beitragsfreistellung die Lösung sein. Ist der finanzielle Engpass nur von kurzer Dauer, sollte diese Lösung in Erwägung gezogen werden.

Die klassische Rentenversicherung – eine Alternative?

Bei der klassischen privaten Rentenversicherung bekommt der Versicherungsnehmer am Ende der Ansparzeit die eingezahlten Beträge in Form einer lebenslangen Rente zurück. Versicherungen bieten alternativ ein Kapitalwahlrecht an. Hier bekommen Sie den Betrag in einer Summe ausbezahlt.

Zwischen der klassischen Rentenversicherung und einer Kapitallebensversicherung bestehen anfangs kaum Unterschiede. Sie zahlen jeden Monat den vereinbarten Vertrag. Allerdings ist der Todesfallschutz anders geregelt. Die Hinterbliebenen bekommen nur das bisher angesparte Kapital.

Sie können die Summe auch in einem Betrag einzahlen und erhalten sofort eine Rente.

Was ist eine fondsgebundene Renten- oder Lebensversicherung?

Die Versicherung legt einen Teil der Beiträge in Fonds an. Fonds erzielen einen höheren Ertrag, allerdings fällt die Mindestverzinsung weg. Ein Problem kann sich durch die Kursschwankungen ergeben. Verlieren die Aktienmärkte kurz vor dem Vertragsende an Wert, bekommt der Versicherte weniger Geld ausgezahlt. Um das zu verhindern, lohnt es sich, die Beträge kurz vor Ende der Laufzeit auf eine weniger risikoreiche Anlage zu übertragen.

Aktienkurs auf Laptop für fondsgebundene Lebensversicherung

Auch hier bekommt der Versicherte am Ende des Vertrages den vereinbarten Betrag ausbezahlt. Sollten die Fondsanteile mehr Wert sein, bekommt er selbstverständlich den höheren Betrag.

Eine fondsgebundene Rentenversicherung funktioniert genauso. Nur werden die angesparten Beträge am Ende als Rente ausbezahlt. Achten Sie darauf, dass Sie die fondsgebundene Rentenversicherung als Nettoversicherung abschließen, also keine Abschlusskosten bezahlen.

Was ist eine sogenannte Index-Rentenversicherung?

Bei dieser Versicherung wird der Überschuss in einem Aktienindex investiert. Durch Aktien steigen die Renditechancen, aber auch das Risiko. Der Versicherer garantiert Ihnen die Rückzahlung der einbezahlten Beträge. Mit einer garantierten Versicherung können Sie nicht rechnen.

Die Gesellschaften investieren nur einen geringen Anteil in Aktien. Die Gewinnspanne ist nach oben gedeckelt, allerdings nicht der Verlust. Diesen tragen die Versicherten selbst. Wie hoch der Gewinn tatsächlich ausfällt, lässt sich schwer sagen. Die mögliche Gewinnspanne wird immer wieder neu festgelegt. Hinzu kommen hohen Verwaltungskosten, was Ihre Gewinne weiter vermindert.

Wichtige Fragen – kurz beantwortet

Wie funktioniert eine Lebensversicherung?
Im Todesfall des Versicherten wird die Versicherungssumme an die Hinterbliebenen ausbezahlt. Nach Ablauf der Lebensversicherung, dem sog. Erlebensfall, wird die Summe an den Versicherten ausbezahlt.
Wie viel kostet eine Lebensversicherung monatlich?
Das ist individuell mit der gewählten Versicherung zu vereinbaren. Je nach Umfang beginnen diese bereits bei 100 Euro monatlich und können eine Versicherungssumme von ca. 150.000 Euro decken.
Lohnt eine Lebensversicherung heute noch?
Angesichts der seit längerem andauernden Niedrigszinsphase ist eine Lebensversicherung als Kapitalanlage (fürs Alter) aktuell nicht sonderlich rentabel. Für die Absicherung der Familie kann sie jedoch nach wie vor sinnvoll sein.
Kann eine Lebensversicherung vorzeitig ausgezahlt werden?
Theoretisch ja. Die Auszahlung hängt aber immer von Art und Umfang der abgeschlossenen Versicherung ab. Eine Risikolebensversicherung wird allerdings nur im Todesfall ausbezahlt.