Die Restschuldversicherung

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Restschuldversicherungen in Verbindung mit einem Kreditabschluss sind nicht zu empfehlen. Denn diese Versicherung ist sehr teuer und hat zudem viele Ausschlussklauseln.
  • Die Versicherungsbeiträge entrichten Kreditnehmer ab Vertragsbeginn. Das bedeutet, die Beiträge werden auf die Kreditsumme aufgeschlagen, was dazu führt, dass sich die Kreditsumme erhöht.
  • Der Effektivzins berücksichtigt diese Zusatzkosten nicht. Dadurch verschwimmt der wirkliche Preis eines Kredites bei Vertragsabschluss.
  • Per Gesetz vom 23.02.2018 muss der Kreditnehmer nach einer Woche erneut eine Information über sein Widerrufsrecht erhalten, zudem das Infoblatt zum Versicherungsprodukt.

Die beste Vorgehensweise

  • Wer sich für einen Ratenkredit entscheidet, der sollte auf eine Restschuldversicherung verzichten. Damit Hinterbliebene im Todesfall abgesichert sind, eignet sich eine Risikolebensversicherung besser.
  • Sollten Sie eine derartige Versicherung schon haben, können Sie diese außerordentlich kündigen, wenn der Kredit vorzeitig getilgt oder umgeschuldet wird. Der Kreditgeber wird den Einmalbetrag zumindest teilweise erstatten.
  • Steht im Vertrag, dass Sie die Versicherung ordentlich kündigen können, steht Ihnen die Option dann auch zu. Der nicht genutzte Einmalbetrag, wird normalerweise Ihrem Kreditkonto gutgeschrieben.
  • Sie haben aber auch die Möglichkeit, den Kreditvertrag zu widerrufen, sollte die Widerrufsbelehrung nicht ordnungsgemäß formuliert sein. Eventuell könnte hier eine Verbraucherzentrale in Ihrer Nähe den Vertrag überprüfen.

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Alle Angaben ohne Gewähr. Angezeigt werden nur Anbieter, mit denen eine Provisionsvereinbarung besteht. Aufgrund von tagesaktuellen Konditionsänderungen und leicht variierenden Berechnungsarten können sich die Raten- und Zinswerte unserer Kreditsuchmaschine von den tatsächlichen Raten und Zinsen der jeweiligen Anbieter unterscheiden. Teilnehmende Vergleichsportale und Banken.

In unserem Ratgeber „Wissenswertes“

Wer einen Kredit beantragt, der muss meistens damit rechnen, dass ihm eine Restschuldversicherung oder auch Ratenschutzversicherung genannt, angeboten wird.

Kommt es beim Kreditnehmer zu einem finanziellen Engpass, soll diese Versicherung einspringen.

Zumindest auf den ersten Blick, erscheint so eine Versicherung sinnvoll und damit empfehlenswert zu sein. Soll doch der Versicherer bei einer eintretenden Arbeitslosigkeit oder gar bei einer Arbeitsunfähigkeit einspringen. Gerade bei längerfristigen Finanzierungen oder einer Baufinanzierung mit hoher Kreditsumme, erscheint diese Versicherung als sinnvoll. Sie verteuert jedoch letztlich immer den Kredit.

Praxis-Tipp: Der Abschluss einer Restschuldversicherung darf keine Bedingung für eine Kreditgewährung sein.

Weshalb werden Restschuldversicherungen mit Skepsis betrachtet?

Für eine Bank erscheint die Restschuldversicherung vorteilhaft. So erhält der Kreditgeber nicht nur eine Provision, sondern hat auch eine Absicherung bei einem Kreditausfall. Bei einem unveränderten Zinssatz profitiert der Kreditgeber. Der Verbraucher hat allerdings primär Nachteile zu erwarten.

Hierzulande stehen diese Versicherungen im Fokus. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mahnt zur Vorsicht. Trotz der Mahnung gibt es Millionen abgeschlossene Restschuldversicherungen. Kreditnehmer sollten wissen, dass ein Versicherungsfall eher selten eintritt. Nach Angaben der Bundesregierung spricht man von Fällen im fünfstelligen Bereich, bei denen der Restschuldanbieter die Kreditraten bezahlt hat.

Die Versicherungen wurden nach den europäischen Richtlinien zum Versicherungsvertrieb (IDD) zwar nicht verboten, müssen aber besser darüber informieren.

Praxis-Tipp: Versicherte müssen nach Vertragsabschluss eine erneute Widerrufsbelehrung innerhalb 1 Woche erhalten.

Vermeiden Sie eine Doppelversicherung

Wenn der Kunde bereits eine Risikolebensversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat, käme eine Restschuldversicherung als doppelte Absicherung nicht in Betracht. Das ist nicht nur teuer, sondern auch unnötig. Deshalb sollten Kreditnehmer bei einem Ratenkredit keine Restschuldversicherung abschließen.

Achtung: Nicht immer benennen die Banken die Namen von Restschuldversicherungen.

Benennung von Restschuldversicherungen

KreditgeberBenennung
CreditplusRestschuldversicherung
PostbankPB Ratenschutz
SantanderRatenschutzversicherung
Targobank Kreditlebensversicherung
Quelle: Eigene Recherche.

Wie hoch sind die Kosten einer Restschuldversicherung?

Obwohl so eine Versicherung plausibel klingt, ist sie im allgemeinen zu teuer, selbst wenn man die Kosten nicht pauschalieren kann. So gibt es keine festen Prozentsätze oder Formeln, mit der berechnet werden kann, wie kostenintensiv so eine Kreditabsicherung ist. Banken und auch Versicherer sehen immer den Einzelfall.

Die Kosten variieren je nach Anbieter zwischen durchschnittlich 12-17 % der aufgenommenen Kreditsumme.

Die Versicherungsprämien in den unterbreiteten Angeboten sin demnach relativ hoch. Entscheidend hierfür sind u.A. die:

  • Kreditsumme
  • Kredit- und Versicherungslaufzeit
  • Abschluss- und Verwaltungskosten
  • Wartezeiten
  • Karenzzeiten

Das Landgericht Nürnberg hat aber beschlossen, dass eine Restkreditversicherung von 15,6 % des Auszahlungsbetrages bedenklich hoch ist. (Quelle: Urteil vom 7. April 2014, Az. 6 O 754/14). Außerdem hat die Bafin in Marktuntersuchungen früherer Jahre erheblich höhere Vertriebskosten ermittelt.

Wann tritt eine Restschuldversicherung in Kraft?

Für viele Kreditnehmer aber sind die Leistungen einer Zahlungsausfallversicherung übersichtlich. Es wird nur einen bestimmten Zeitraum bezahlt, dennoch gibt es viele Ausschlusskriterien. In der Konsequenz erhält der Kreditnehmer nichts.

Beispielhafte Ausschlusskriterien sind:

Arbeitslosigkeit wird oftmals nur die ersten zwölf Monate abgesichert.
Bei Arbeitslosigkeit erfolgt die Zahlung erst nach einer Wartezeit (6 Monate) sowie einer Karenzzeit (3 Monate).
Bei einem abgelaufenen, befristeten Beschäftigungsverhältnis wird nicht ausgezahlt.
Arbeitsunfähigkeit übernimmt die Versicherung nicht, wenn im Vertrag stehende Krankheiten dafür verantwortlich sind.

Wird der Effektivzins berücksichtigt?

Oft werden Kreditnehmer geradezu gedrängt, eine Restschuldversicherung abzuschließen. Sie befürchten sogar, keinen Kredit zu erhalten, wenn sie sich weigern so eine Versicherung abzuschließen.

Wissen sollten Kreditnehmer aber, dass eine Restschuldversicherung nicht verpflichtend ist. Es sind gerade Kunden mit einer schlechten Bonität, die von den Kreditgebern vor die Wahl gestellt werden. So muss bei einem zwingenden Abschluss der Kreditgeber die Policekosten beim effektiven Jahreszins berücksichtigen.

Restschuldversicherungskosten werden im effektiven Jahreszins nicht berücksichtigt.

Damit entsteht für den Kreditnehmer ein Bild, dass es ihm schwer macht, die genauen Kosten zu prüfen. Wird eine Versicherung abgeschlossen, so werden die Beiträge auf die Kreditsumme draufgeschlagen. Das bedeutet, dass während der ganzen Laufzeit nicht nur der Kredit verzinst wird, sondern auch die Versicherung, So steigt die Höhe des Kredites enorm an. Der Effektivzins bleibt auch inklusive Restschuldversicherung das entscheidende Kriterium.

Widerruf der Restschuldversicherung??

Es kann durchaus passieren, dass man eine Restschuldversicherung ohne es zu wollen, abgeschlossen hat. Dann kann der Kreditnehmer die Vertragserklärung in einem Zeitfenster von 30 Tagen widerrufen.

Unter dem Tarif der Restschuldversicherung sieht man oft verschiedene Gründe, wie beispielsweise Arbeitslosigkeit oder Todesfall. Hierzu gibt es unterschiedliche Widerrufsfristen. Es gilt auf die Restschuldlebensversicherung und die Restschuldversicherung zu achten. Ist es eine Restschuldlebensversicherung, so gibt es eine Frist von 30 Tagen für den Widerspruch, ansonsten sind es 14 Tage.

Wichtig ist dabei auch, ob der Kreditnehmer einen Gruppenversicherungsvertrag, nur als versicherte Person und nicht als Versicherungsnehmer darstellt. Seit 2018 ist es per Gesetz so geregelt, dass der versicherte Kreditnehmer auch die Rechte des Versicherungsnehmers erhält.

Die meisten Widerrufsbelehrungen sind fehlerhaft

Nicht nur bei Baufinanzierungen kann ein Widerruf lohnenswert sein, sondern auch bei Ratenkrediten. So kann durchaus erreicht werden, dass ein überteuerter Zinssatz einen marktüblichen Zinssatz ersetzt. Die Prämien für die Restschuldversicherung müssen zumindest teilweise zurückbezahlt werden.

Wenn der Kreditnehmer einen Kredit mit Restschuldversicherung abschließt, so entsteht dadurch ein rechtliches Geschäft. Das kann bedeuten, dass die Widerrufsbelehrungen auf die Besonderheiten hinzuweisen hat. Es sind mehr als 3/4 aller Kreditverträge, die mit einer Restschuldversicherung versehen sind und vor 2010 abgeschlossen wurden.

Diese enthalten Widerrufsbelehrungen, die oftmals fehlerhaft bzw. ungenügend sind. Auch wenn die Widerrufsfrist abgelaufen ist, können Kreditnehmer auch heute noch widerrufen. So kann ein Widerruf auch bedeuten, dass der Kreditnehmer nicht mehr an die abgeschlossene Restschuldversicherung gebunden ist.

Der Kreditnehmer kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg gegen eine Entrichtung von 100 Euro Kreditverträge mit Restschuldversicherungen prüfen lassen (Link). Wird ein Fehler festgestellt, erhält der Kreditnehmer ein Musterschreiben mit Widerruf. Damit kann der Kreditnehmer Einspruch einlegen.

Rückabwicklung und Versicherungsprämien

Die Bank muss bei einem Widerruf anteilige Beträge zur Versicherung erstatten. Allerdings besteht zur Zeit noch Unklarheit darüber, ob bei einer Rückabwicklung die ganzen Prämien zurückzuzahlen sind.

Wie kann eine Restschuldversicherung gekündigt werden?

Wer mit einem Kredit eine Restschuldversicherung abgeschlossen hat, der kann diese kündigen.

Praxis-Tipp: Eine bestehende Restschuldversicherung zu kündigen ist dann sinnvoll, wenn der Kredit umgeschuldet oder vor Ablauf der Laufzeit getilgt wird.

Die bereits bezahlten Prämien und Abschlusskosten sind dann zwar weg, allerdings kann der Kreditnehmer die Prämien für die restliche Laufzeit zurückverlangen.

Sonderkündigungsrecht: Wer einen Kredit umschuldet, der sollte wissen, dass eine Restschuldversicherung nicht automatisch endet. Diese Versicherung muss der Kreditnehmer extra kündigen. Gleichzeitig mit der Kündigung sollten die anteiligen Prämien zurückbezahlt werden.

Wird nämlich ein Kredit gekündigt, so entfällt ja der Versicherungszweck. Kreditnehmer können dann über ein Sonderkündigungsrecht verfügen. In den meisten Verträgen ist so eine Situation bereits vorgesehen. Wenn der Versicherer sich weigert, die Kündigung anzunehmen, sollte auf die ordentlichen Kündigungsfristen hingewiesen werden.

Separate ordentliche Kündigung: Wer seine Versicherung beenden möchte, obwohl der Kredit noch läuft, der sollte einen Blick in seinen Vertrag werfen, ob ein ordentliches Recht zur Kündigung vereinbart wurde. Dann muss der Kreditnehmer die vertraglichen Fristen für eine Kündigung beachten. Normalerweise kann eine Kündigung innerhalb von 2 Wochen zum Ende des Monats vorgenommen werden. Danach hat der Kreditnehmer Anspruch auf die nicht verbrauchten Anteile des Risikobeitrags. Eine bezahlte Abschlussprovision entfällt allerdings.

Baufinanzierungen absichern?

Anders sieht der Abschluss einer Restschuldversicherung aus, wenn eine Immobilie damit abgesichert werden sollte. Im Vordergrund steht da Absicherung der Hinterblieben, sollte ein frühzeitiger Todesfall eintreten. Dann ist es besser eine Risikolebensversicherung abzuschließen. Dabei kann die Versicherungssumme über die ganze Laufzeit gleich sein, sie kann aber auch begleitend zur Restschuldversicherung stehen.

Wer nun eine Immobilienfinanzierung abschließen möchte, sollte darauf achten, dass auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung besteht. Diese sichert auch eine langfristige Krankheit ab.

Wichtige Fragen – kurze Antworten

Was versteht man unter einer Restschuldversicherung?
Eine Restschuldversicherung, auch Restkreditversicherung genannt, ist als Absicherung für den Kreditnehmer, etwa bei Arbeitslosigkeit gedacht. So eine Versicherung kann aber auch bei einem Todesfall, eine Absicherung der Hinterbliebenem bedeuten.
Wie teuer ist eine Restschuldversicherung?
Ein kleines Beispiel: Ein Arbeiter möchte einen Ratenkredit über 10.000 Euro mit einer Laufzeit mit 60 Monaten aufnehmen. Eine Restschuldversicherung wird dann 1.200 Euro betragen. Es werden also jeden Monat 20 Euro nur für diese Versicherung fällig.
Ist eine Restschuldversicherung sinnvoll?
Eine Restschuldversicherung ist im Grunde genommen nicht notwendig. Allerdings wird aus Sicht der Banken stets an den Kreditnehmer appelliert, so eine Versicherung abzuschließen. Wird doch eine Restschuldversicherung abgeschlossen, so sollte der Kreditnehmer alle Angebote genau prüfen.
Kann ich eine Restschuldversicherung kündigen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Vertrag zu kündigen. Damit der Kreditnehmer kündigen kann, muss er auch Versicherungsnehmer sein. Es kommt oft vor, dass Kreditnehmer nur die versicherte Person sind und die Bank der Versicherungspartner. Dieser Umstand führt dazu, dass nicht gekündigt werden kann. Dennoch sollte im Vertrag nachgelesen werden, wie eine Kündigung durchgeführt wird.